Zwei Stahlschränke voller Wissen. Die Findmittel der Gemeindearchive

Zwei abschließbare Stahlschränke bewahren im Archiv der Rheinischen Landeskirche das strukturierte Wissen der Gemeindearchive.

Auf unserer Website finden Sie unter Externe Bestände digitalisierte Findmittel bzw. Repertorien einzelner Gemeindearchive der Rheinischen Landeskirche. Zuletzt wurden die Repertorien der Kirchengemeinde Bonn und Rheydt zu den bis dahin zehn durchsuchbaren PDF-Dateien hinzugefügt. Die Auswahl richtet sich nach der historischen Relevanz der Bestände. Warum Sie dort nicht die Findmittel aller Rheinischen Gemeindearchive finden, möchte ich bei dieser Gelegenheit kurz erläutern.

Ein Archiv ohne Findmittel ist verlorenes Wissen. Der Bestand ist zwar greifbar, kann aber nicht effizient genutzt werden, weswegen es eine Hauptaufgabe von Archiven ist, die Nutzbarmachung der Archivalien für wissenschaftliche und persönliche Forschungen u.a. durch die Verzeichnung zu gewährleisten. Heute geschieht das mit digitalen Erfassungsprogrammen und wird mit wenig Aufwand auch direkt online für die Nutzer zugänglich gemacht. Übergreifende Portale ermöglichen sogar die Suche über mehrere Findmittel verschiedener Institutionen.

Vor diesen digitalen Möglichkeiten wurden die Findmittel hand- oder maschinenschriftlich angefertigt und als gebundene Bücher sorgfältig aufbewahrt. Häufig gab es nur wenige Exemplare dieser Findbücher, deren Wert weit über den des Erschließungsaufwandes hinausgeht. Insbesondere in den Kirchenarchiven mit alten Beständen wäre eine erneute Verzeichnung der Altbestände mindestens eine Lebensaufgabe.

Das Archiv der Rheinischen Landeskirche bewahrt die Belegexemplare der Gemeindearchive nicht umsonst in Stahlschränken auf. So sind sie vor äußeren Einflüssen am besten geschützt. Des Weiteren versuchen wir, die alten Repertorien der Gemeinden als Digitalisate zu sichern und so wiederum in den Fundus der digitalen Findmittel einzufügen.

Die beiden Stahlschränke im Archiv der Rheinischen Landeskirche beinhalten aber, wie man sieht, über 700 solcher Findbücher und die Erfassung dieser externen Bestände muss sich einreihen in die übrigen Digitalisierungsprojekte des Archivs. Die Auswahl wird deswegen nach dem Informationswert der Bestände getroffen. Besonders die alten und lückenlosen Überlieferungen rücken dabei in den Vordergrund, weil sie einen hohen historischen Wert besitzen und zudem datenschutzrechtlich unproblematisch sind.

Zwei neue Dateien sind diese Woche hinzugefügt worden, weitere werden folgen. Perspektivisch sollen natürlich all diese Bestände über Archive NRW in das Archivportal Deutschland integriert werden. Bis dahin müssen Sie aber nicht auf das Wissen in den Stahlschränken verzichten. Wir schauen gerne nach und die Archive der Kirchengemeinden haben ihre Bestände immer noch am besten im Blick.

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