In der Eifel, einem Jahrhunderte lang tief katholisch geprägten Gebiet, hielt der Protestantismus im 19. Jahrhundert nur sehr langsam Einzug. Die ersten evangelischen Pfarrer wurden immer wieder neu mit den enormen Vorbehalten konfrontiert, denen sie sich seitens der katholischen Bevölkerungsmehrheit in dieser ländlich geprägten Gegend ausgesetzt sahen.
Nicht alle nahmen es so humorvoll wie der Mayener evangelische Pfarrer Wilhelm Bechtel, der ab dem Jahr 1859 eine Chronik führte, in der er – nicht immer ohne konfessionelle Polemik – kuriose Begebenheiten wie die angeblich von seinem katholischen Amtsbruder angeordneten Bibelverbrennungen festhielt. Dank der akribischen Arbeit des ab 1914 amtierenden Mayener Pfarrers Theodor Brauneck liegen die interessantesten Abschnitte der Bechtel’schen Chronik als maschinenschriftliche Transkription vor.