Wenn Kirchengemeinden fusionieren und eine neue Gemeinde ins Leben gerufen wird, dann muss neben zahlreichen anderen verwaltungstechnischen Formalitäten auch an die Schaffung eines neuen Siegels gedacht werden. So geschah es kürzlich bei der Vereinigung der drei Gemeinden Merxheim, Monzingen und Meddersheim zur Evangelischen Kirchengemeinde Mittlere Nahe, deren neu entworfenes Siegel bereits im Amtsblatt publiziert worden ist.
Was aber soll mit den bisher gebrauchten Dienstsiegeln geschehen? Diese Frage hat die Gemeinde Mittlere Nahe geradezu vorbildlich geklärt.
Als der Landeskirchliche Archivar am 24. Juni 2016 einen Beratungsbesuch in der Gemeinde machte, um die demnächst zur Erschließung anstehenden Aktenbestände der drei Vorgängergemeinden Merxheim, Monzingen und Meddersheim einer ersten Begutachtung zu unterziehen, lag bereits ein vorbereitetes Siegelübergabeprotokoll, mit dem die bis Ende 2015 benutzten Siegel an die Evangelische Archivstelle Boppard übergeben werden, zur Unterschrift bereit.
Die Siegel wurden noch am selben Tag der Bopparder Dienstsiegelsammlung hinzugefügt, so dass sie bei Bedarf jederzeit vorgelegt werden können. Es wäre wünschenswert, wenn bei allen Gemeindefusionen die Übergabe der nicht mehr gebrauchten Dienstsiegel auf diese juristisch einwandfreie und zugleich pragmatische Weise erfolgen könnte.
Sehr gut (Teil-) Fürsorge für die bedrohten Überlieferung der vor der Auflösung bis Zusammenlegung stehen christlichen Gemeinden
Pilotprojekt für die kirchlichen Archive
Prof. em. für kirchliche Archivwissenschaft, Marburg
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