Der spätere Sozialistenführer August Bebel wurde am 22. Februar 1840 als Sohn eines preußischen Unteroffiziers in Deutz geboren. Da der Vater Armeeangehöriger war, ist der Eintrag über die eine Woche später vollzogene Taufe im Kölner Militärkirchenbuch (KB I/14 b, S. 46) eingetragen.
Der Taufeintrag ist ergänzt durch den Vermerk: „Laut Anzeige des Bezirksgerichts Leipzig Abth. II. 22. Juni 1874 ist d. g. Bebel am 11. Juni 1874 aus der evang. Kirche ausgetreten.“ Zu diesem Zeitpunkt verbüßte Bebel eine Haft in Hubertusburg in Sachsen, zu der er 1872 in einem Schauprozess verurteilt worden war und die noch bis 1875 andauerte. Er nutzte die Haft, um sich fortzubilden, und setzte sich auch intensiv mit religiösen Fragen auseinander. Seine unter dem Titel „Die wahre Gestalt des Christentums“ erschienene Übersetzung der 1873 von Yves Guyot publizierten Schrift „Études sur les doctrines sociales du christianisme“ war vermutlich der Auslöser für Bebels Kirchenaustritt.
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