29. Archivwissenschaftliches Kolloquium der Archivschule Marburg

Aus dem Flyer der Archivschule Marburg, abgerufen am 23.05.2025

Künstliche Intelligenz – kaum ein Thema ist derzeit so präsent und gleichzeitig so umstritten. Auch in den Archiven ist das Schlagwort längst angekommen. Beim 29. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg wurde es zur zentralen Fragestellung: Wie verändert KI unsere Arbeit, unsere Werkzeuge und unsere Haltung als Archivarinnen und Archivare?

Als Teilnehmerin war ich beeindruckt, wie vielseitig und differenziert das Thema in den einzelnen Vorträgen aufgegriffen wurde. Grundsatzfragen zur Nutzung von KI im Archivwesen wurden diskutiert – von der Bestandserhaltung über die Nutzbarmachung bis hin zur ethischen Reflexion technischer Entwicklungen. Es wurde schnell klar: Zwischen Hype und Skepsis ist viel Raum für differenzierte Auseinandersetzung.
Weiterhin wurden konkrete Projekte und Anwendungen vorgestellt – unter anderem der aktuelle Stand bei Transkribus oder die digitale Erschließung der Leipziger Meldekartei 1910–1950. Man konnte feststellen: KI ist längst nicht mehr nur ein Zukunftsthema, sondern wird bereits in vielfältiger Weise eingesetzt.
Der weitere Verlauf öffnete den Blick auf spezifische Projekte und neue Perspektiven – auch über die Archivwelt hinaus. Bibliotheken, Museen und andere Gedächtnisinstitutionen zeigten, wie sie KI einsetzen und was wir daraus lernen können.
Besonders positiv war die internationale Ausrichtung des Kolloquiums. Denn Künstliche Intelligenz ist ein globales Thema, und die damit verbundenen Herausforderungen und Lösungsansätze sind ebenso vielfältig wie die Archive selbst.

Mein Fazit: Das Kolloquium war gelungen, zukunftsweisend und zu einem Großteil sehr praxisnah. Es wurde deutlich, dass die Auseinandersetzung mit KI kein „ob“, sondern ein „wie“ ist. Und es ist gut zu sehen, dass das Archivwesen diesen Weg aktiv und kritisch mitgeht.

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