Heute steht Martin Luther vor unserer Tür und möchte Einsicht in unsere Bibelüberlieferung bzw. seine verfassten Bücher haben. Wir haben ihm für seine Recherchen folgendes vorgelegt:
- Eyn Sermon von dem hochwirdigen Sacrament des heyligen waren Leychnamß Christi und von den Bruderschafften / D. M. L. A , Erschienen Wittenberg 1519, Signatur Goe 919
- Das der frey will nichts sey, Anntwort D. Martini Luther ann Erasmum Rotherdam Vertheitscht durch Justum Jonam Wittemberg M.D.XXVI , Signatur Goe 2115
- Die Epistel S. Pauls – an die Galater ausgelegt durch D. M. Luther-Basel, Aus d. Lat. übers. von Vinc. Heidnecker, Signatur Goe 3113
- Luther Bibel von 1790 – Die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers
- Enchiridion. Der kleine Catechismus, Für die gemeinen Pfarr-Herren und Prediger Durch D. Martin Luther. Signatur 2016.299
Zu dem letztgenannten ist der Verlag nicht ermittelbar. Erschienen ist es vermutlich zwischen 1750-und 1800. Martin ist über den guten Zustand der Quellen verwundert.
Sehr schöne Luther Performance.
Vielen lieben Dank! ..auch für die Leihgabe 🙂
Meine älteste Luther Bibel ist aus dem Jahr 1884 und die zweitälteste von 1934. Aber ich lese nicht nur meine neue Luther Bibel , sondern als Hobby liegt mir auch die Zoll -Kirchen und Matthäus-Geschichte am Herzen. Beim Auswerten alter Schriften stieß ich auf eine alte vergilbte gebundene Heftsammlung in Buchform, mit Veröffentlichungen über Zoll -und Finanzvorschriften aus dem Jahr 1923, als eine kleine zoll- und finanzgeschichtliche Besonderheit.
Auf mehreren Seiten dieser über 80 Jahre alten Vorschriftensammlung sind sechs Erlasse
des ehemaligen R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r s
und späteren Reichskanzlers sowie Reichsbankpräsidenten
D r. H a n s L u t h e r abgedruckt.
Anläßlich des 500 jährigen Reformationsgedenkens soll in einer kleinen Ausstellung im Finanzamt Bitburg ab März 2017 endlich auch an den nicht ganz so berühmten Zoll – und Finanz -Reformator
der Nachkriegszeit ( I. Weltkrieg ) erinnert werden.
Der leider etwas in Vergessenheit geratene Reichspolitiker und evangelische Christ Dr. Hans Luther, ist ein Neffe des berühmten Kirchenreformators.
Dr. Hans Luther wurde am 10.03.1879 in Berlin geboren,
er schrieb im Jahr 1904 seine Doktor Arbeit.
Nach Auskunft der Bundesfinanzakademie und den Verband der „ Lutheriden “ ist Reichsfinanzminister Dr. Hans Luther ein direkter Nachfahre des Jacob Luther, einem Bruder des Kirchenreformators Martin Luther,
dies ist anhand der Luther Ahnenlinie deutlich erkennbar.
In der Ruhrgebiets Großstadt Essen wurde sogar eine Straße, die „Hans Luther Allee“, nach ihm benannt.
Hier die Kurzbiographie des Reichsfinanzministers Dr. Hans Luther:
geboren: am 10. März 1879 in Berlin und evangelisch getauft,
verstorben am 11. Mai 1962 in Düsseldorf.
Nach dem Jurastudium in Kiel, Genf und Berlin, 1904 Promotion.
Von 1906 bis 1907 Magistrat und Stadtrat in den Städten: Charlottenburg und Magdeburg.
Von 1918 bis 1922 Oberbürgermeister von Essen,
Von 1922 bis 1923 parteiloser Reichsminister der Ernährung,
Hier bemühte sich Luther besonders die Lebensmittelversorgung für die von der Nachkriegs – Inflation betroffenen Bevölkerung zu verbessern.
Januar 1923 – Mai 1925 Reichsfinanzminister, der Weimarer Republik.
Als Reichsfinanzminister versuchte LUTHER zu Zeiten der Nachkriegs – Hyperinflation, die Währung zu stabilisieren – was ihm auch ab Oktober 1923 gelang.
Die Währungs – Stabilisierung gelang ihm u. a. durch den Einsatz eines Reichswährungskommissars namens Hjamar Schachts.
Die Ideen seiner Amtsvorgänger Helferich und Hilferding verband Reichsfinanzminister Luther indem er die Rentenmark einführte. Umtausch im Verhältnis : 1 Billionen zu 1 Rentenmark
Luther führte auch die Besteuerung der tatsächlich genutzten landwirtschaftlichen und gewerbliche Flächen ein, in dem der Bodenwert besteuert wurde, was bis heute noch seine Gültigkeit hat.
Auch erließ Luther drei Steuernotverordnungen, außerdem:
– die Vorverlegung der Steuertermine,
– die Erhöhung der Umsatzsteuer,
– steuerliche Erfassung von Inflationsgewinnen,
– drastische Personalreduzierungen um 25 % ,
– eine Beförderungssperre
– sowie Gehaltskürzungen auf das Niveau von vor dem I. Weltkrieg, von 1913.
Durch diese Reformen konnte schon ab August 1924 die Rentenmark von der Reichsmark abgelöst werden.
Ab August 1925, Einführung eines neuen Zollgesetzes als Schutzzollsystem um einen besseren Schutzrahmen für die deutsche Handelspolitik zu schaffen.
Gleichzeitig wurde eine Steuerreform eingeführt
um eine gerechtere und gesenkte Besteuerung
im Rahmen der Einkommensteuer, Kapitalverkehrssteuern, Grunderwerbssteuern, Wechselsteuern und Umsatzsteuer durchzuführen.
Von Januar 1925 bis Mai 1926 war Dr. Hans Luther Reichskanzler.
Von 1926 bis 1928 wählte man Dr. Hans Luther zum Verwaltungsrat
der Reichsbahngesellschaft.
Als Verwaltungsrat der Reichsbahngesellschaft versuchte Luther die III. und IV. Klasse in den Personenwagen abzuschaffen.Dies gelang ihm erst im Oktober 1928, aber nur teilweise, weil nur die IV. Eisenbahnklasse abgeschafft wurde. Die III. Bahnklasse wurde erst nach 1956 europaweit abgeschafft !
Ab dem 12. März 1930, erfolgte die Wahl und Ernennung Luthers zum
Reichsbankpräsidenten.
Luther gewann als Reichsbankpräsident ein enges und gutes Vertrauen zum neu gewählten Reichskanzler von Brüning. Hierbei unterstützte Luther sogar die Kreditaufnahme unter Adolf Hitler,
zur Finanzierung eines Arbeitsbeschaffungsprogrammes.
Dr. Luther sprach sich jedoch gegen die Aufrüstung aus um hierzu verstärkt Kredite aufzunehmen.
Am 9. April 1932 wurde auf Luther am Potsdamer Bahnhof sogar ein Attentat ausgeübt indem er
angeschossen wurde.
Von 1933 bis 1937 in der Zeit des Nationalsozialismus, unter Hitlers Führung, war Luther deutscher Botschafter in den USA.
Nach dem II. Weltkrieg, war Luther ab 1952 Honorarprofessor an der UNI München.
Von 1952 bis 1955 war Dr. Hans Luther als Vorsitzender des Sachverständigen Ausschusses zur Neugliederung des Bundesgebietes tätig.
War Reichsfinanzmnister Dr. Hans Luther vielleicht der stille bisher verkannte wirtschafts – und Steuer- Reformator der Neuzeit ?