In dem in der vergangenen Woche in die Archivstelle Boppard übernommenen Archivbestand der Evangelischen Kirchengemeinde Laubenheim (Nahe) fand sich eine Sammlung von Dokumenten, die interessante Einblicke in die Lebensumstände der Einwohner dieser Gemeinde im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewähren.
Es handelt sich um eine Sammlung von Lebensläufen, die am Grab der Verstorbenen verlesen wurden. In der Tradition der frühneuzeitlichen Leichenpredigten stehend, enthalten die zwischen 1858 und 1956 entstandenen Texte Angaben zu den familiären und beruflichen Verhältnissen der Verstorbenen und zu den Umständen ihres Todes. Sie dokumentieren somit nicht nur wertvolle Informationen für Familienforscher, sondern bieten darüber hinaus auch Einblicke in das Alltagsleben einer südrheinischen Landgemeinde und ihrer Menschen. Es ist geplant, im Zuge der Erschließung des Bestandes für die Sammlung dieser Lebensläufe ein Personenregister zu erstellen, um sie für die Forschung nutzbar zu machen.