Der Satan spielt nicht mit – die Rolling Stones in Düsseldorf

Pressekonferenz mit den Rolling Stones, Mick Jagger, Düsseldorf, 11.09.1965, Fotograf: Hans Lachmann, Schachtel Nr. 142: Beat, aus Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv),7_002503

Musik spielt für die Kirche zweifelsohne eine große Rolle – nicht nur im Gottesdienst. Daher begleitete die evangelische Kirche alles, was sich in den sechziger Jahren an neuer Musik in der Jugendscene entwickelte, mit Argwohn. Dies insbesondere dann, wenn sie mit einem spirituellen Touch daherkam. Die Amtskirche befürchtete, dass Rockmusik von Bands wie den Rolling Stones, Beatles,  Black Sabbath, The Who, ACDC u.a. die Jugendlichen noch weiter von dem christlichen Glauben entfremdet, und diskutierte, ob es opportun sei, die schädlichen Begleiterscheinungen dieser Musik öffentlich herauszustellen – etwa ihre „umstürzlerischen Züge“ und ihren „Okkultismus“, vor allem ihre „satanistischen Liedtexte“. Diashow ⇩

Dass es die Kirchen nicht leicht hatten, bei den Jugendlichen zu punkten, zeigen die Fotos von Hans Lachmann über die Ankunft der Rolling Stones auf dem Düsseldorfer Flughafen am 11. September 1965. Im August 1965 hatte die Jugendzeitschrift Bravo gemeldet, dass die britische Rock-Band „The Rolling Stones“ im September erstmals für einige Konzerte nach Deutschland kommen würde – ihre ersten Konzerte auf dem europäischen Festland. Bereits zu Beginn ihrer Tournee, die Mick Jagger & Co. zuerst nach Münster und anschließend nach Essen, Hamburg, München und Berlin führen sollte, kannte die Begeisterung ihrer Fans keine Grenzen.

Eine Woche vor der Premiere auf dem Kontinent hatte die Band ihren neuen Hit „(I Can’t Get No) Satisfaction“ in Dublin präsentiert – unter Tumulten ihrer Fans. Polizei und Flughafen in Düsseldorf waren vorgewarnt und in Alarmbereitschaft. Man befürchtete auch hier Ausschreitungen. Damit die Stones-Anhänger nicht das Flugfeld stürmten, hatten es die Ordnungskräfte vorsorglich mit Gitterzäunen abgeschirmt. Die Absperrungen waren allerdings nicht ausreichend befestigt. Die nahezu 6000 Fans drückten gegen den Zaun, um näher an die Band heranzukommen. Er gibt nach und die Jugendlichen stürmten dem Flugzeug entgegen. Die Flughafenfeuerwehr drängte sie mit Salven aus einem Wasserwerfer zurück, die sich daraufhin durchnässt zurückzogen.

Ab etwa Mitte der 80ziger Jahre drehte sich die Haltung zur Rockmusik in den christlichen Kreisen. Es setzte sich die Ansicht durch, dass man diese Musik nicht verteufeln sollte, schon allein aus dem Grund, weil man hiermit nur den gegenteiligen Effekt erzielt: Die Jugendlichen distanzieren sich nicht von ihrer Musik, sondern entfernen sich von der Kirche. Nicht nur das: So manche Kirchengemeinde erkannte, dass Rockmusik durchaus ein Mittel der Mission und Evangelisation unter Jugendlichen sein kann – ihre Strategie: Mit dezidiert christlicher Musik (Sacro Pop-), mit Konzerten in den Kirchen und neuen, eingängigen Kirchenliedern auf die Jugendlichen zuzugehen.

  • Beat, Rolling Stones, Landung auf dem Flughafen Düsseldorf, 11.09.1965, Fotograf: Hans Lachmann, Schachtel Nr. 142: Beat, aus Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 1_7_002501

Ein Gedanke zu „Der Satan spielt nicht mit – die Rolling Stones in Düsseldorf

  1. Ein kleines Gedicht über die Rolling Stones,
    mal in der Sprache der größten Rockband:

    ROLLING STONES FOREVER

    The Stones are number One,
    Greatest Band under the sun.
    This wonderful English Group
    Is better than all of YouTube.
    They created their own sound,
    A special guitar style was found.

    They became heroes in Britain
    With titles, brilliant written.
    From „Get No“ to „Let it Bleed“
    Is it the music we need.
    Mick, Keith, Ron and Charlie;
    Performance in harmony.

    Their Show is always a pleasure,
    Stones LP-s are a great treasure.
    The songs are heard around the earth
    By old Hippies just as young Nerds.
    Their music will be forever,
    Rolling Stones will get down never.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Mit freundlichen Grüßen

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