Luther-Festspiel 1889 in Köln

Im aktuellen Beitrag seiner Reihe „Archivale des Monats“ knüpft das Archiv des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region an den diesjährigen Reformationstag an. Jede Epoche entwickelte zum 31. Oktober 1517, dem Tag der tatsächlichen oder vermeintlichen Hammerschläge an die Wittenberger Schlosskirchentür, ihre spezifische Erinnerungskultur. Auch lange bevor Luther-Musicals durch die Republik tourten und Computerspiele oder Apps zu virtuellen Abenteuern einluden, suchte man dem Publikum etwas zu bieten.

Zeittypisch war etwa das 1889 im Festsaal der Kölner Lesegesellschaft aufgeführte Luther-Festspiel des Schriftstellers Hans Herrig. „Fanfarenbläser, Landsknechte, Posaunisten, Trompeter und Paukenschläger“ belebten sicherlich das Bühnenbild, während ein „Bilderstürmer“ sowie ein „Schwärmer“ entsprechend auf die Dialoge wirkten.

Reformationsansprache 1916/1917

Reformationsansprache, aus Bestand: AEKR Boppard Sammlung R. W. Schmidt (unverzeichnet)

In der noch nicht vollständig erschlossenen Sammlung von Dr. R.W. Schmidt in der Evangelischen Archivstelle in Boppard, fand ich bei der Durchsicht folgendes Dokument des Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss zu Berlin. In dieser Reformationsansprache an die Gemeinden beim bevorstehenden Jahreswechsel 1916 / 1917 findet sich auch der Bezug auf den 1. Weltkrieg, der 1918 erst zu Ende war und den Deutschland bekanntlich verloren hat, der Satz: „Noch wissen wir nicht, ob das beginnende Jahr uns den Frieden bringt, der eine umfassendere Feier gestattet…“. Das dem nicht so war ist bekannt.

 

 

Die Festnachklänge zum Reformationsjubiläum 1917

Wie verlief das Reformationsjubiläum am 31.10.1917 in Düsseldorf? – Hierzu ist ein Bericht im Düsseldorfer Sonntagsblatt am 11.11.1917 erschienen. Die Abschrift dazu findet sich im Weltkriegsblog: „1914-1918: Ein rheinisches Tagebuch“ zum Nachlesen:

Weitere lesenswerte Beiträge zum Thema des 400 jährigen Reformationsjubiläums:

Norbert Bangert zu den Feierlichkeiten in Hückeswagen vor 100 Jahren

Rainer Neumann: Reformationsjubiläum in Greifswald vor 100 Jahren

Das Reformationsjubiläum 1917 in Weltkriegsblogs

Schier unaufhaltsam dräut das 500-jährige Reformationsjubiläum kommenden Dienstag heran. Das seit über drei Jahren mit Erfolg betriebene Gemeinschaftsblog „1914-1918: Ein rheinisches Tagebuch“ ruft nun die beteiligten Archive dazu auf, die Präsenz der entsprechenden Feiern am 31. Oktober 1917 in den Blick zu nehmen: Welche Schichten der zunehmend kriegsmüden Bevölkerung wurden überhaupt erreicht, wie und worüber wurde berichtet? Die entsprechenden Quellenzeugnisse sollen bis zum 11.11.2017 veröffentlicht werden.

Den Aufruf sowie ein Beispiel aus dem gutsituierten bürgerlichen Düsseldorf finden Sie bei den Kollegen von augias.net.