Ein Beispiel für die geglückte Integration des Hausmädchens in den Familienverband

Nachtrag zum Beitrag vom 25.8.2016

Garschagen_Dienstmädchen_bearb

Predigten von Emanuel Leberecht Garschagen, 1886-1888, aus: 7NL 142,14

Die Familie des rheinischen Pfarrers Emanuel Leberecht Garschagen (1831-1910) lebte von 1874 bis 1908 in Nimwegen, wo er in der Deutschen Lutherischen Gemeinde Dienst tat.

Die Predigten Garschagens aus diesen Jahren sind in mehreren Büchlein in ordentlicher Handschrift festgehalten.

Das Besondere daran ist in diesem Fall der mit Bleistift hinzugefügte Hinweis im Einband des Büchleins, den vermutlich Garschagen Sohn Lebrecht (geb. 1873) geschrieben hat: Weiterlesen

Ein Merkblatt für die Hausfrau für den Umgang mit Dienstmädchen

Änne Kaufmann Berufstätigenarbeit aus: 7NL084, 39

Merkblatt für die Hausfrau, 1950,
aus: 7NL084 Pastorin Änne Kaufmann, 39

1950 wagte sich der Sozialausschuss des Rheinischen Mädchenwerkes, dem auch Pastorin Änne Kaufmann angehörte, an eine Diagnose der Situation junger Arbeiterinnen. Eine der dabei untersuchten Berufsgruppen war die der Hausangestellten, weniger förmlich also der Dienst- oder Hausmädchen.

Dienstmädchen wohnten ständig im Haushalt ihres Arbeitgebers und verrichteten dort sämtliche hauswirtschaftlichen Arbeiten gegen Kost und Logis und einen kleinen Lohn. Seine eigentliche Blütezeit hatte das sog. Dienstbotenwesen bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebt, aber auch in den 1950er Jahren war es noch durchaus üblich.

Frau Oberin Hinsberg schilderte dem Ausschuss in ihrem Referat „Die besondere Lage der Hausangestellten“  das Dilemma dieses Berufsfelds: zahlreiche Stellen waren in diesem fast rein weiblichen Berufszweig unbesetzt, obwohl die Zahl der arbeitssuchenden Frauen in die Tausende ging. Viele Frauen wollten einfach nicht im Haushalt arbeiten.

Der kurzen Liste von Vorteilen des Berufs setzte Hinsberg eine lange Liste von Nachteilen entgegen. Weiterlesen