Rätselhafte Handzeichnungen in einem Büchlein

Rätselhafte Handzeichnung im Pfarr-Gefälle Büchlein von 1647, eingebunden mit einer Urkunde, vermutlich ehemalige Wolfer Kloster, aus Bestand: AEKR 4KG 110B (Kirchengemeinde Enkirch),

In dem Bestand 4KG 110B der Evangelischen Kirchengemeinde Enkirch, der in der Archivstelle Boppard neu zugegangen ist und derzeit bearbeitet wird, findet sich ein Pfarr-Gefälle Büchlein von 1647. Es ist mit einer Urkunde eingebunden, die vermutlich aus dem Bestand des ehemaligen Wolfer Kloster stammt.

Beschreibung der Zeichnung: Oben links steht der Schriftzug eines Namens, man kann gut lesen Andreas Tr…..(Rest nicht eindeutig zu entziffern, ich bitte um Hilfe).
Im oberen Teil des Blattes finden sich Notenlinien mit Buchstaben und Noten. Darunter ist ein „Kopfähnliches Symbol“  (Totenkopf) gemalt, dessen Bedeutung ich noch nicht erkennen konnte. Weshalb ich auch hier um Hilfe bitte.

 

Links unten steht ein Haus, dass das Pfarrhaus bzw. die Pfarrscheune von Enkirch sein könnte. Neben der Dachfahne ist der Schriftzug Casper Streccius zu erkennen. Daneben auf dem Boden rechts ist vermutlich ein Mensch abgebildet, der etwas auf dem Rücken trägt. Es folgt ein Baum, über dem man die Ruine der Starkenburg erkennt. Unter dem Baum am Weg sieht man ein kleines Häuschen am Weg, der zum großen Haus führt. Welche Bedeutung das hat ist ebenfalls fraglich.

Anmerkung: Der Bestand der Kirchengemeinde Enkirch wurde als Depositum an die Evangelische Archivstelle Boppard abgegeben, da das Büro der Kirchengemeinde Enkirch-Starkenburg Ende 2017 aufgelöst wurde. Die Büroarbeiten übernimmt nun das Gemeindebüro in Traben-Trarbach.

5 Gedanken zu „Rätselhafte Handzeichnungen in einem Büchlein

  1. Der einzige „Andreas Tr….“, der mir einfällt, ist Andreas Trinkel, der 1585 bis 1592 in Enkirch die zweite Pfarrstelle hatte. Er wurde 1592 zusammen mit anderen Geistlichen im Kloster Wolf ordiniert. Allerdings wurde er dann entlassen, weil er seinem Namen (Trinkel bzw. Bibulus) alle Ehre machte. Inspektor Conon bat später für den brotlos umherziehenden Diakon um eine Schulstelle. Über Trinkels Verbleiben ist nichts bekannt (vgl. MKGR 1914). Der Name und die Zeichnung hätten dann nichts miteinander zu tun. Caspar Streccius war ja erst später Pfarrer in Enkirch.

  2. Beim ersten Teil der „Notenlinien“ handelt es sich um eine Tabulatur (Griffschrift) nach französischem System (erste Linie = oberste Saite) für ein viersaitiges Musikinstrument. Die Linien stehen für die vier Saiten des Instruments. Die Buchstaben bezeichnen die Stellen, auf denen die Saiten abzugreifen sind: a = leere Saite, b = erster Halbton, c = zweiter Halbton, d = dritter Halbton usw.
    Um das ganze zum Klingen zu bringen, muss man die Stimmung der Saiten kennen. Da die Saitenstimmung hier offenbar nicht angegeben ist, kann man nur ausprobieren. Ich würde es zunächst mit einer Quintstimmung wie bei Geigen oder Mandolinen versuchen. Wenn das zu keinem sinnvollen Klangergebnis führt, wird man sich an einen Spezialisten für historische Zupfinstrumente wenden müssen.

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