Schon im 17. Jahrhundert: das Neue Testament als Taschenbuch

Novvm Testamentvm Domini nostri Iesv Christi. vulgatae editionis: juxtry exemplar Vaticanum anni 1592, Colon. Agrippinae : Gualterus, 1639, 559 S., AEKR Goe 1802;

Viele von uns stellen sich Bücher aus der frühen Neuzeit sicher so vor, wie es in Filmen gerne als Ausstattung genutzt wird: schwere Folianten, die nur auf Tischen oder Pulten abgelegt gelesen werden können. Diese eigenen sich weder als Bettlektüre noch für unterwegs. Dass es auch im 17. Jahrhundert schon anders ging, beweist die Ausgabe des Neuen Testaments, die sich im Bestand unserer Archivbibliothek befindet. Es handelt sich um eine lateinische Ausgabe des NT, der Vulgata, mit dem Titel: Novum Testamentum Domini nostri Jesu Christi, Vulgatae editionis: iuxta exemplar Vaticanum anni 1592. Verlegt wurde das Büchlein in Köln (Colonia Agrippina) bei Bernhard Walter im Jahr 1639. In protestantischen Gemeinden hatte sich längst die deutsche Übersetzung durch Martin Luther durchgesetzt, hier handelt es sich um einen Druck für die katholische Kirche.

Das kleinste Buch in unserer Bibliothek

Novvm Testamentvm Domini nostri Iesv Christi. vulgatae editionis: juxtry exemplar Vaticanum anni 1592, Colon. Agrippinae : Gualterus, 1639, 559 S., AEKR Goe 1802;

Faszinierend ist die Größe – oder eher: Kleinheit – des Buches: Der Buchblock misst in der Höhe nur 96 mm und in der Breite 48 mm und passte daher in jede Tasche. Auf 559 Seiten sind die Bücher des Neuen Testaments in einer sehr kleinen Schrifttype gedruckt. Man kann sich kaum vorstellen, dass bei den damaligen Lichtverhältnissen in einer dunklen Stube mit Kerzenschein eine längere Lektüre möglich war. Bei diesem Titel dürfte es sich um das kleinste Buch in unserer Bibliothek handeln!