Synodalprotokolle als Quellen der regionalen und lokalen Kirchengeschichte

Sitzungsberichte der Convente der Reformierten Klever Classis von 1671 bis 1719, bearb. v. H. Kleinholz u. M. Knieriem

Sitzungsberichte der Convente der Reformierten Klever Classis von 1671 bis 1719, bearb. v. H. Kleinholz u. M. Knieriem

Protokolle wurden schon vor Jahrhunderten verfasst, um Verhandlungsergebnisse schriftlich festzuhalten. Meist wurden und werden diese zu Beginn der nächsten Zusammenkunft des Gremiums genehmigt und bilden so eine wichtige historische und rechtliche Quelle. Im kirchlichen Bereich sind Protokolle der Verhandlungen der Synoden oder der Sitzungen der Presbyterien und Konsistorien verbreitet.

Auch im Gebiet unserer rheinischen Kirche sind ganze Serien von Protokollen überliefert; diese beginnen teilweise bereits im späten 16. Jahrhundert. Eine größere Tradition zum Führen von Protokollen gab es im Bereich der reformierten Gemeinden oder deren Synoden.

Sitzungsberichte der Convente der Reformierten Klever Classis von 1671 bis 1719

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Bezugsschein für „geistige Nahrung“ entdeckt

In der Nachkriegszeit gab es für viele Produkte Bezugscheine, so auch für das Gesangbuch.
Beim Ordnen der Sammlung in der Evangelischen Archivstelle Boppard, fand sich dieser Bezugsschein über ein Evangelisches Gesangbuch für Rheinland und Westfalen (Kleinausgabe 1948) zum Preis von 7,50 RM. Der Stempel trägt die Umschrift: Provinzialsynodalverband der Rheinlande.

Bezugschein über ein Evangelisches Gesangbuch für Rheinland und Westfalen 1948Die rheinische Provinzialkirche erhielt am 12. November 1948 eine neue Verfassung und trägt seitdem den Namen „Evangelische Kirche im Rheinland“. Diese Bezugscheine konnten beim zuständigen Pfarrer abgeholt werden und bei jedem Buchhändler eingelöst werden.

 

Der Bezugsschein hat die Maße 107 x 74 mm

Save the Date: Offene Archive 2.2 – Konferenz 2015

Mit einer Tagung in Siegen, im Kulturhaus LYZ, wird  am 3. und 4. Dezember 2015 die Konferenzreihe „Offene Archive 2.2“ zum Thema: „Social Media im deutschen Sprachraum und internationalen Kontext“ fortgesetzt. Die Veranstalter Stadtarchiv Speyer, ICARUSKreisarchiv Siegen-Wittgenstein und das LWL-Archivamt für Westfalen freuen sich über Ihre Teilnahme. Die Anmeldung ist seit März 2015 über das LWL-Archivamt möglich: Tel.: +49 251/ 591-3890, E-Mail: lwl-archivamt@lwl.org

Die Teilnahme ist kostenfrei.
Kontakt: Thomas Wolf, Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein

Wer zum Thema mitdiskutieren möchte kann sich über den Twitter-Hashtag #archive20 aktiv beteiligen.

Das Tagungsblog, Programm und weitere Informationen >>

Das Plakat und der Flyer sind online.

Protokolle des Rheinischen Bruderrates 1933-1944

Rat der rheinischen BK, am linken Rand: Joachim Beckmann, Paul Humburg, Johannes Schlingensiepen und Heinrich Held; aus Bestand: AEKR Düsseldorf 8SL 046 (Bestand Bildarchiv), 0200_0002

Rat der rheinischen BK, am linken Rand: Joachim Beckmann, Paul Humburg, Johannes Schlingensiepen und Heinrich Held; aus Bestand: AEKR Düsseldorf 8SL 046 (Bestand Bildarchiv), 0200_0002

Die Bekennende Kirche im Rheinland beschloss auf Ihrer Synode in Barmen am 18./19. Februar 1934 die Bildung eines Bruderrates. Dieses Leitungsgremium sollte möglichst wöchentlich tagen und sich um die laufenden Geschäfte der BK kümmern. Insgesamt 440 hektografierte Protokolle aus dem Zeitraum 1933-1944 sind in verschiedenen Nachlässen und Sammlungen überliefert. Die Texte bilden eine wahre Fundgrube für die vielfältigen kirchenpolitischen Konflikte auf Gemeindebene in der NS-Zeit. Das Archiv wird 2016 eine vollständig annotierte Transkription als Online-Edition veröffentlichen. Weiterlesen

Quellen zur Geschichte des Deutschen Evangelischen Kirchentags im Archiv der EKiR

 

Plakat zum Kirchentag 2015 in Stuttgart

Plakat zum Kirchentag 2015 in Stuttgart

Heute beginnt in Stuttgart der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag unter dem Motto „damit wir klug werden“. Bis zum 7.6. treffen sich wieder viele Tausende Christinnen und Christen, um miteinander zu beten, zu feiern und zu diskutieren. Der Kirchentag präsentiert sich weltoffen. Natürlich wird es wieder viele Bibelarbeiten, Gottesdienste, Andachten, Meditationen und Vorträge geben, aber auch viele Konzerte, kulturelle und politische Angebote und Orte für entspanntes Miteinander und Begegnung. Genau diese Vielfalt  ist es, die insbesondere auch junge Menschen zum Kirchentag zieht. Aber nicht immer wurde dieses weltoffene Konzept befürwortet.

Plakat zum Kirchentag 1973 in Düsseldorf

Plakat zum Kirchentag 1973 in Düsseldorf

 

Der erste Kirchentag, der in der heutigen Form abgehalten wurde, fand im Jahr 1973 in Düsseldorf statt.

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„Es herrschen Grausen und Tod“ – Drei Gedichte von Präses Heinrich Held zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Präses Heinrich Held

Pfarrer Heinrich Held 1940, Foto: Becker

Seit seiner Zeit als Hilfsprediger in der Kirchengemeinde Wesseling hat es sich Heinrich Held zur Gewohnheit werden lassen, Worte von anderen und eigene Gedanken in Notizbüchern festzuhalten („Lesefrüchte“). In seinem Nachlass findet sich eine gebundene Kladde (Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Signatur: 7NL 008, Nr. 88), der er den Titel „Carmina de tempore huius saeculi“ gegeben hat, wörtlich übersetzt: Gesänge von der Zeit dieses Jahrhunderts. Hier hat er ab dem Jahr 1943 handschriftlich Gedichte und Worte von berühmten oder auch gänzlich unbekannten zeitgenössischen Autoren notiert.

Viele dieser Gedichte von Werner Bergengruen, Hermann Hesse, Paul Ernst, Hermann Burte, Hermann Claudius, Siegfried Goes, Friedrich Ernst Peter, Paul Grauf Hohenstein, Walter Bauer, Hans Faihst, Wilhelm Dorn, Richard Euriger, Wilhelm Langewiesche, um nur einige Namen zu nennen, sind unveröffentlicht. Sie verbreiteten sich unter der Hand oder fanden sich verstreut in Zeitungen und Zeitschriften. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich der nationalsozialistischen Sicht auf die Ereignisse entzogen. So manches Gedicht ist in der Not abgefasst, situationsbedingt. Sie beschreiben jedoch nicht nur das traumatisierende Kriegsgeschehen und das sich abzeichnende katastrophale Ende des 2. Weltkriegs, sondern befassen sich mit der Wende, die die deutsche Geschichte mit dem Nationalsozialismus nahm. Weiterlesen